Transparent Speaker: Interview mit Gründer Per Brickstad

Transparent Speaker haben es sich mit ihren stilsicheren Lautsprechern zum Ziel gesetzt, die Aufgabe konventioneller Technologieprodukte zu hinterfragen. Vielmehr als nur einen reinen Nutzgegenstand zu erschaffen, geht es den beiden Gründern Per Brickstad & Martin Willers um eine Kombination aus Interior Piece und höchster Technologie. Das Ergebnis sind zeitlose Lautsprecherboxen, die nicht nur ein dezentes Highlight in jedes Wohnzimmer bringen, sondern daneben auch noch einen Ton produzieren, der Künstler wie Robyn, Snoop Dog oder auch Britney Spears gleichermaßen begeistert. Doch hinter dem Namen transparent steckt noch viel mehr, als nur der Wunsch nach der klaren und authentischen Wiedergabe eurer Lieblingssongs. Die Musikboxen sollen in Würde altern und zu einem Objekt werden, welches man gerne an die nächste Generation vermacht. Und dank der genialen Technologie ist dies kein Problem: Durch das innovative Design sind die Einzelbestandteile der Lautsprecher auf ein Minimum reduziert, und können somit einfach ausgetauscht werden. Das garantiert nicht nur die Langlebigkeit des Produkts, sondern schont obendrein noch die Umwelt. Skandinavischer Funktionalismus und Schlichtheit in Perfektion.

Wir haben uns exklusiv mit Per Brickstad zusammengesetzt und uns über Technologie, Nachhaltigkeit und seine Tipps für alle Start-Up Gründer unterhalten.

1) Lieber Per, wie ist die Idee entstanden, einen Lautsprecher zu entwerfen, der komplett transparent ist?

Alles hat mit dem Wunsch begonnen, ein Elektrogerät gestalten zu wollen, welches sich mit seinem Umfeld verbindet und vermischt. Schließlich hat sich der Transparent Speaker durch diese Formsuche auch immer stärker in die Richtung eines Designobjekts entwickelt.

Im Allgemeinen braucht ein Lautsprecher sehr viel Luft, um einen ordentlichen Bass zu erzeugen. Ein verglastes Gehäuse war unser Weg, das benötigte Volumen zu generieren, ohne jedoch zu viel visuellen Raum einzunehmen. Auch findet man bei typischen Tech-Objekten weder Materialien noch Herstellungstechniken aus der Design- oder Interior-Welt. Wir wollten diese Elemente in die konservative Technologieindustrie integrieren, um eine neue Art und Weise des Denkens zu inspirieren.  

2) Wie würdest Du eure Designphilosophie beschreiben?

Mit dem skandinavischen Funktionalismus als solides Fundament, haben wir versucht, neue Grenzen zu erforschen. In unserer Gesellschaft gibt es viele schlechte Gewohnheiten, welche in Frage gestellt werden müssen. Hierbei geht es nicht nur um die Vereinbarung zwischen Interior und Technologie, sondern vielmehr um die Konsumkultur unserer Zeit. Unsere Designphilosophie ist die Erschaffung von langlebigen Produkten, welche mit der Zeit immer besser werden und deren Teile ganz leicht ausgetauscht werden können. Der Aspekt und das System der Nachhaltigkeit sollte bei der Produktion eines jeden Objekts als integrativer Bestandteil berücksichtig werden.

3) Technologie und Nachhaltigkeit – wie funktioniert dies?

Die Verbindung zwischen Technologie und Nachhaltigkeit ist in vielerlei Hinsicht sehr herausfordernd , doch ist diese Challenge in meinen Augen auch ein guter Grund, sich eben gerade darauf zu konzentrieren. Eine der destruktivsten Tendenzen unserer heutigen Konsumkultur ist das Wear-and-Tear-Prinzip bei technologischen Produkten. Unsere Ressourcen werden dadurch nicht nur immer weniger, sondern es entsteht auch immer mehr Abfall. Wir verfechten Produkte, die lange halten und die einfach erweitert oder repariert werden können. Die alten Teile können zudem ganz leicht wieder in den Produktionszyklus von neuen Lautsprechern integriert werden.

Ich bin der Überzeugung, dass intelligente Technologien zur Nachhaltigkeit beitragen können, z.B. durch einen Sensor, der veraltete Teile aufdeckt und den Benutzer darüber informiert. Wir untersuchen solche Konzepte, als auch die Beschaffung, die Rohmaterialien und die Herstellung der elektronischen Komponenten.  

4) Erzähl uns ein bisschen über eure Kickstarter-Zeit!

Das waren sehr aufregende Tage. Wir haben unser erstes Produktrendering des Lautsprechers online gestellt und Leute von überall her haben uns darum gebeten, das Produkt auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter einzustellen. Es war ein großartiges und ganz besonderes Gefühl, ein Produkt mit der Hilfe von Menschen auf der ganzen Welt umzusetzen, welche die gleiche Passion wie wir teilen.

5) Wie wichtig ist das Internet, um heute ein Business zu starten?

Ich kann nur für uns sprechen und da wir ein Nischenprodukt sind, ist digitale Kommunikation sehr wichtig, jedoch nicht unbedingt alles. Das Internet ermöglicht es uns, eine größere Reichweite an potentiellen Usern zu erreichen, was selbstverständlich sehr wichtig ist. Aber ich glaube auch, dass es gerade für unsere Kunden auch essentiell ist, den Lautsprecher live zu hören. Deswegen freuen wir uns auch so sehr darüber, dass unsere Produkte nun auch endlich bei APROPOS erhältlich sind.

6) Ein Rat für junge Start Ups?

Seid neugierig und arbeitet mit Leuten zusammen, die Experten in den Bereichen sind, in denen ihr es nicht seid. Dann könnt ihr euch fokussieren und eure Idee immer weiter ausbauen. Bleibt bescheiden, traut euch zu scheitern und hört niemals auf zu lernen.

7) Und last but not least: Der beste Ort, um den Transparent Speaker im eigenen Zuhause aufzustellen?

Überall, wirklich! Das ist es auch wahrscheinlich, was mich an dem Produkt so sehr begeistert: jeder einzelne unserer Kunden integriert unseren Speaker auf ganz eigene Art und Weise in sein Zuhause.