Manolo Blahnik im APROPOS-Interview

Manolos sind Kult, keine Frage. Hinten den Traumschuhen steht nach wie vor Manolo Blahnik selbst. Was den perfekten Schuh tatsächlich ausmacht und welche Rolle dabei Marie Antoinette spielt – das verrät der Schuhkünstler im Interview.

Welchen Rat geben Sie einer Frau auf der Suche nach dem „perfekten Schuh“?

Folgen Sie stets Ihrem Herzen. Wenn Sie in eine Boutique gehen und Ihre Augen von einem bestimmten Paar Schuhe gar nicht mehr lassen können: Einem Paar Schuhe, das sie vielleicht glücklich macht – go for it!

Sie sind vor allem für aufregende High Heels bekannt. Welche Höhe ist die perfekte Absatzhöhe?

Generell gilt: Wählen Sie nie eine Absatzhöhe, in der Sie nicht laufen können! Sie müssen sicher sein, dass die Schuhe bequem sind, damit Sie anmutig darauf laufen können.

Stichwort bequem – zeichnet das die Schuhe von Manolo Blahnik aus?

Unter anderem, ja. Selbstverständlich ist auch das Design ein wesentlicher Faktor meiner Schuhe. Aber: Jede einzelne Komponente soll den Schuh bequem machen. Dazu zählen eine perfekte Balance, optimale Proportionen und natürlich hochwertigste Materialien, die ich persönlich auswähle. Wir müssen sicherstellen, dass wir zu jeder Zeit mit den besten Handwerkern zusammenarbeiten. Die Qualität, das Design oder die Materialien. Diese einzelnen Komponenten sollen am Ende den perfekten Schuh ausmachen. Wir suchen immer nach Möglichkeiten, die Schuhe weiter zu optimieren.

Stimmt es, dass Sie jeden Prototyp selbst anfertigen?

Ja, das stimmt. Dieser Prozess ist vermutlich meine allerliebste Zeit im Jahr. Nachdem die Designs der Kollektion stehen, reise ich zu unseren Fabriken und fertige jedes Modell. Das ist der einzige Weg, um herauszufinden, ob ein Modell so funktioniert, wie ich es konzipiert habe. Und ob der Schuh am Ende auch wirklich so aussieht, wie ich ihn mir vorgestellt habe.

Über Ihr Design haben wir noch gar nicht gesprochen. Die Skizzen Ihrer Schuhe sind sicher ebenso bekannt wie Ihre Schuhe selbst. Woher nehmen Sie die Inspiration für Ihre ausgefallenen Designs?

Einfach aus allem! Aus allem, was mich umgibt, ziehe ich meine Inspiration. Zu Beginn weiß ich oft nicht, wo ich genau beginnen soll. Aber später habe ich erste Ideen oder kleine Details im Kopf. Diese bringe ich zunächst zu Papier, später fertige ich daraus den Musterschuh. Ein Buch, ein Film, eine Ausstellung oder ein Gebäude – ich bin ein sehr visueller Mensch. Wenn mir etwas gefällt, vergesse ich es nicht und es erscheint auf irgendeine Art und Weise in meiner Kollektion.

An welcher Modeikone würden Sie Ihre Schuhdesigns gerne sehen?

Meine persönliche Ikone war schon immer Marie Antoinette. Als Junge las meine Mutter meiner Schwester und mir häufig aus der Biographie von Marie Antoinette vor. Ich liebe die Zeit des Rokoko und die Art, wie sich die Damen zu dieser Zeit gekleidet haben. Das hat mich schon so oft inspiriert und ich bin immer wieder aufs Neue fasziniert.