Interview: Juliane Diesner & Marie von Behrens

Juliane Diesner und Marie von Behrens gehören zu Deutschlands bekanntesten Modebloggern und Influencern. Auf einer Zugfahrt nach Berlin im Mai haben sich die beiden exklusiv für unser AW19 Journal zum Interview zusammengesetzt und sich über ihre Freundschaft, Trends und die perfekte Jeans unterhalten!

JD: Sollen wir vielleicht beim Anfang beginnen: Kannst du Dich noch daran erinnern, wie wir uns das erste Mal kennengelernt haben?

MvB: Ja, natürlich! Persönlich das erste Mal kennengelernt haben wir uns doch mit deinem Hund im Park. Über eine gemeinsame Bekannte. Richtig angefreundet haben wir uns dann aber erst auf der Pressereise nach Marrakesch.

JD: Stimmt! An diese Reise kann ich mich auch noch sehr gut erinnern! Es war quasi wie ein Blinddate! Wir haben uns ja direkt ein Zimmer geteilt, was auch hätte nach hinten losgehen können. Doch wir waren direkt sehr close und der Rest hat sich dann von dort aus entwickelt. Es gab zwar danach eine kleine Pause, doch heute sind wir wirklich unzertrennlich!

MvB: Wann hast du denn eigentlich genau mit dem Bloggen angefangen?

JD: Ich habe mit dem Bloggen angefangen, da gab es Instagram noch gar nicht. Unvorstellbar! Vorm Studium. Das war 2010. In Deutschland gab es zu diesem Zeitpunkt nur eine Hand voll Blogs wie etwa LesMads, den die meisten bestimmt noch kennen. Ich habe damals aber eher skandinavische Blogs gelesen, und dachte mir: Du schreibst gerne, du fotografierst gerne, warum versuchst du es also nicht selbst mit einem Blog? Das war der Moment, in dem ich mich entschlossen hatte, mit dem Bloggen anzufangen. (…) Bei Dir war der Weg etwas anders, oder?

MvB: Man mag es kaum glauben, aber ich habe bereits mit 12 Jahren mit meinem ersten Blog gestartet. Heute bin ich 23. Ich habe, ähnlich wie bei dir, auch schon immer sehr gerne fotografiert, und weil mein Vater in der Filmproduktion ist, hatten wir dementsprechend auch viele Kameras zu Hause, die ich dann benutzen konnte. Ich habe mir dann eine davon gemopst und das Haus nicht mehr ohne verlassen, egal wohin ich auch gegangen bin. Und irgendwann habe ich mir dann meine erste eigene Spiegelreflexkamera gekauft, auf die ich echt lange sparen musste! (…) Diese Fotos wollte ich dann anschließend teilen, weshalb ich mit meinem Blog MvB angefangen habe. (…) Und irgendwann dann mit 17 fing es dann an, dass ich mit dem Bloggen und den Looks etwas Geld verdiente, weshalb ich mir dann nach dem Abitur dachte: Ach komm, dann führe ich das ganze nun auf professioneller Ebene weiter. Ich wusste damals auch noch nicht so genau, was ich machen wollte. Ich interessierte mich für so viele Dinge und wollte mich nicht auf eine bestimmte Richtung festgenagelt werden. Meine Eltern haben mich bei meiner Entscheidung supportet und gemeint, dass sie mir in der Hinsicht vertrauen würde, dass ich das finden würde, wo mein Herz wirklich schlägt.

Hat der Umschwung vom Hobby zum Beruf bei Dir nicht auch damals um die Abi-Zeit begonnen?

JD: Genau, der Shift kam bei mir kurz bevor ich anfangen habe, zu studieren. Zu dem Zeitpunkt habe ich schon gemerkt, dass es mehr sein könnte, als nur ein reines Hobby. Es war auch in dem Zeitraum, dass die ersten Marken auf mich zugekommen sind. Und als das Studium dann anfing, wurde alles immer größer und professioneller. Ich kann mich auch noch super gut an meine erste Einladung von einem deutschen Brand zu den Press Days in München erinnern. Das war alles so aufregend! Für mich war das so etwas Besonderes, dass eine Modemarke mich eingeladen hat und sogar für den Flug und Aufenthalt in München aufgekommen ist. Ich habe mich riesig darüber gefreut und das war alles andere als selbstverständlich für mich. Und so wurde der Blog dadurch dann auch immer professioneller. Es kam alles so Schritt für Schritt…

(…)

MvB: Ich bin auch immer wieder dankbar für all die Möglichkeiten, die uns dieser Job einfach ermöglicht. Das Reisen, die kreative Freiheit, die Leute, welche man auf den Reisen trifft und einfach die unendliche Anzahl an Möglichkeiten…

JD: Ich bin auch sehr dankbar dafür, dass ich ja im Grunde genommen mein eigener Chef bin. Ich kann mir vieles selber einteilen, nach meinem eigenen Rhythmus. Man hat dadurch viel zu tun, weil man eben alles selbst tut. Privat und Beruf sind in dem Job auch schwer zu trennen, wie ich finde. Aber die Vorteile überwiegen ganz klar.

MvB: Wie würdest du Deinen persönlichen Stil beschreiben?

JD: Ich würde mich per se nicht auf einen bestimmten Stil festlegen, weil man sich ja dann auch in einer Form vor Neuem verschließt. Ich würde meinen Stil aber eher als minimalistisch beschreiben. Früher habe ich mich zum Beispiel nie an Farben getraut, dies hat sich schon verändert. Minimalism meets French chic würde ich sagen. Das würde ich bei Dir aber genauso sehen.

MvB: Ja, da hast du Recht. Bei mir wechselt das aber auch total, je nachdem in welcher Laune ich gerade bin. Mal bin ich total chic, mal liebe ich es aber auch ganz relaxed in Boyfriend-Jeans. Ich würde meinen Stil eher als einen Mix aus allem bezeichnen.

(…)

JD: Hast du eigentlich ein Must-Have Teil, das auf keinen Fall im Kleiderschrank fehlen darf?

MvB: Ich finde es super interessant, dass sich bei mir über die Jahre hinweg eigentlich gar nicht so viel geändert hat, was das Thema betrifft. Für mich gehören in jeden Kleiderschrank eine richtig coole Vintage-Jeans, weiße Tank-Tops und sehr viel Schmuck. Ich liebe es, ein schlichtes Outfit mit richtig coolem Schmuck zu kombinieren. Vielleicht auch noch ein Oversized-Blazer und klassische Stiefel mit Absatz. Wie sieht es bei Dir aus?

JD: Ich könnte persönlich nicht ohne meine perfekte Jeans leben, sie sitzt und ich fühle immer sehr wohl in ihr. Sie war extrem schwierig zu finden, weshalb mein Tipp auch an alle ist, dass wenn ihr den heiligen Gral dann einmal gefunden habt, ihr ihn bloß nicht verlieren solltet! Genauso wenig sollte eine tolle Lederjacke fehlen! Und eine Tasche, die einfach immer geht – sowohl für abends und auch für Meetings. Plus die passenden Schuhe natürlich!

(…)

MvB: Was bedeutet chic für Dich?

JD: Chic ist für mich jemand, der etwas ausstrahlt, sich in seiner Haut wohlfühlt, anstatt nur von Kopf bis Fuß in einem teuren Designer Outfit zu stecken. Chic muss immer eine Art Lässigkeit haben!

MvB: Dem schließe ich mich zu 100% an. Lässig mit einer coolen Tasche oder Schmuck, das ist für mich wirklich chic!

 

Entdeckt das komplette Interview in unserem neuen APROPOS Journal AW19.